jam"s Gästebuch, trag Dich ein!

Sonntag, 15. Juli 2007

Endlich nicht mehr alleine...

Der Morgen war die reinste Katastrophe...die Blase schmerzte bereits seit ca. 5.00 Uhr, ich lag wieder mit kaltem Schweiss im Bett, fror und schwitzte zugleich und hatte Angst aufzustehen, Angst vor den fiesen Blasenkrämpfen, Angst, was mich heute wieder erwartet...Angst vor dem Leben. Es wurde immer später, ich musste aufstehen. Also ging ich ins Bad und wusch mich...wie ich das hasse, nicht duschen zu dürfen...fühle mich einfach nicht sauber so. Vor allem bei der HitzeImage Hosted by ImageShack.us...schrecklich. Zudem fiel mir auf, dass der Verband, wo mein Blasenkatheter zur Bauchdecke rauskommt, ganz grün war...kein gutes ZeichenImage Hosted by ImageShack.us
Naja, der erste Blasenkrampf liess nicht lange auf sich warten...Image Hosted by ImageShack.us zum Glück hatte ich meine Blase noch entleert, so dass der Verband trocken blieb. Dabei hatte ich extra Pethidin heute früher gespritzt, da ich es geahnt hatte...Ich schaffte es noch in die Küche, machte mir einen Blasen-Nierentee, dann war fertig...ich musste mich hinlegen...der nächste Krampf, zum Glück hatte ich am Katheter wieder Dauerablass mit einem Beutel...Scheisse, tut das weh... der Hund...musste doch auch noch raus, sie fixierte mich schon die längste Zeit mit ihrem treuherzigen Blick...ok...ich versuchte es...Mitte Treppe musste ich aufgeben und schleppte mich wieder aufs Sofa. So ein Mist, jetzt schaffte ich es noch nicht mal mehr in den GartenImage Hosted by ImageShack.us...
Die Spitex kam heute bereits um 10.00, es war eine Vertretung, eine Frau aus der Nachbarschaft, die ich flüchtig kenne. Sie hatte mindestens 3 mal so lange wie die andere Frau, war unsicher, fragte ständig nach ... mühsam, wenn man da so halbnackt rumliegt mit Schmerzen in der Blase...
Um 13.00 kam dann endlich meine liebe Freundin, schnappte sich den Hund und ging in den Wald. Endlich kam ich etwas zur Ruhe und konnte sogar ein wenig schlafen. Gegen 15.00 kamen die Beiden wieder. Sie blieb noch ein wenig, fragte, ob sie mir etwas helfen könne, ob ich was gegessen hatte...Essen? Mist, ich wusste, ich hatte etwas vergessen! Also holte ich mir die Kartoffeln und verdrückte sie mit einer leckeren Joghurt/Mayonnaise-SauceImage Hosted by ImageShack.us...lecker!
Den Abend brachte ich auch irgendwie hinter mich und seit etwa 1 Stunde sind meine Eltern aus den Ferien zurück und ich endlich nicht mehr alleine im Haus! Ich bin froh, wieder etwas Hilfe zu haben...heute morgen hatte ich mir gewünscht, ich wär wieder im Spital. Ich hoffe, dass wir es jetzt gemeinsam irgendwie schaffen. Das schlimmste aber ist wieder diese Angst am Morgen, die Abende gehen meist besser, aber diese Mörgen sind der Horror...vielleicht sollte ich doch mal wieder an ein Anti-Depressivum denken....

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Über mich

Seit 1990 lebe ich mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Monatelange Aufenthalte in verschiedenen Spitälern im In- und Ausland, viele Operationen, eigentlich jede mit Komplikationen, wurden Teil meines Alltages. 1998 dann die Anlage eines Ileostomas, das mir wenigstens im Darm zu mehr Ruhe verhalf. Januar 2003 die letzte grosse OP, unter anderem Rektumamputation und seither offene Wundhöhle mit allen dazugehörenden Folgen wie Infektionen, Hoffnungen und Schmerzen... Jeden Tag versuche ich aufs Neue mein Leben trotz allen Einschränkungen möglichst normal weiter zu führen. Oft ist es schwierig, alle dem etwas Positives abzugewinnen... aber ich gebe nicht auf, denn wer weiss schon, was das Leben für mich noch Schönes bereit hält?! Das will ich auf keinen Fall verpassen!