jam"s Gästebuch, trag Dich ein!

Freitag, 20. April 2007

Ablenkung als Therapie...

Ich versuche, nicht an die neue Fistel und die Geschwüre zu denken, sonst bricht wieder Panik aus. Zum Glück (?) habe ich in der Schule so viele Aufgaben, bzw. Stoff zum Nacharbeiten und Vorbereiten, dass ich genügend Ablenkung habe.

Aber im Hinterkopf schmort das Ganze weiter und ich habe Angst vor dem nächsten Ausbruch, vor dem nächsten Untersuch, vor der nächsten Dusche oder vor dem nächsten Klobesuch... denn Xylocain ist wieder gross angesagt. 2 mal kam ich heute zu spät und fiel vor Schmerz fast von der Schüssel. Dieser Schmerz haut mich immer wieder um, weil man sich sowas schlichtweg nicht vorstellen kann, auch wenn man ihn schon mal erlebt hat. Jedes Mal denke ich wieder: "ach, so schlimm kann's ja nicht gewesen sein!"....und dann nimmt es mir wieder den Atem... Vielleicht ist es eine Art Selbstschutz, wie die Mutter, die schon mal geboren hat und trotzdem nochmal schwanger wird und sich diesen Schmerz somit nochmals antut... Hm, schlechter Vergleich, ich weiss...!

Keine Kommentare:

Über mich

Seit 1990 lebe ich mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Monatelange Aufenthalte in verschiedenen Spitälern im In- und Ausland, viele Operationen, eigentlich jede mit Komplikationen, wurden Teil meines Alltages. 1998 dann die Anlage eines Ileostomas, das mir wenigstens im Darm zu mehr Ruhe verhalf. Januar 2003 die letzte grosse OP, unter anderem Rektumamputation und seither offene Wundhöhle mit allen dazugehörenden Folgen wie Infektionen, Hoffnungen und Schmerzen... Jeden Tag versuche ich aufs Neue mein Leben trotz allen Einschränkungen möglichst normal weiter zu führen. Oft ist es schwierig, alle dem etwas Positives abzugewinnen... aber ich gebe nicht auf, denn wer weiss schon, was das Leben für mich noch Schönes bereit hält?! Das will ich auf keinen Fall verpassen!